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Wie viel Zeit sollten Kinder frei spielen dürfen – und wie viel sollte organisiert sein? Wissenschaftliche Studien geben darauf eine klare Antwort: Je mehr Zeit Kinder in weniger strukturierten Aktivitäten verbringen, desto besser entwickeln sich ihre selbstgesteuerten exekutiven Funktionen (EF).<h3>Was sind exekutive Funktionen (EF)?</h3>Exekutive Funktionen sind kognitive Kontrollprozesse. Sie helfen Kindern dabei, ihr Denken und Handeln für zielgerichtetes Verhalten zu steuern.Man unterscheidet zwei Formen: Extern gesteuerte EF: Das Kind handelt auf Anweisung eines Erwachsenen. Beispiel: „Zieh jetzt deinen Mantel an!“ Selbstgesteuerte EF: Das Kind handelt von sich aus, ohne Erinnerung. Beispiel: Es zieht den Mantel an, bevor es rausgeht – ganz selbstständig.Die Entwicklung dieser selbstgesteuerten EF ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit.<h3>Die Macht des freien Spiels</h3>Studien zeigen: Kinder, die mehr Zeit mit weniger strukturierten Aktivitäten verbringen, entwickeln eine stärkere Selbststeuerung.Weniger strukturiert bedeutet zum Beispiel:<ul><li>draußen laufen oder klettern</li><li>Lesen, Zeichnen, Malen</li><li>kreativ mit Bauklötzen oder Lego bauen</li><li>soziale Erlebnisse wie Museumsbesuche, Ausflüge oder Radtouren</li></ul><h3>Warum wirkt das so stark?</h3>In diesen freien Zeiten üben Kinder, eigene Ziele zu setzen („Zuerst lese ich, dann zeichne ich“) und interne Hinweise zu nutzen, um ihr Verhalten zu steuern. Genau diese Fähigkeit ist für Selbstkontrolle und Konzentration entscheidend.<h3>Achtung bei zu viel Struktur</h3>Im Gegensatz dazu zeigte sich: Kinder, die einen Großteil ihrer Zeit in stark strukturierten Aktivitäten verbringen, haben tendenziell schwächere selbstgesteuerte EF.Strukturiert bedeutet zum Beispiel:<ul><li>erwachsenengeleitete Lektionen und Kurse (Fußballtraining, Klavierunterricht …)</li><li>Hausaufgaben und Nachhilfe</li></ul>Der Grund: In diesen Settings geben Erwachsene meist die Richtung vor und erinnern permanent. Dadurch fällt es Kindern schwerer, eigene Selbststeuerung aufzubauen.<h3>Fazit für den Alltag</h3>Schenken Sie Ihrem Kind bewusst freie Zeit zum Entdecken und Spielen.Diese Phasen sind nicht nur Erholung, sondern ein wichtiges Training für Selbstständigkeit, Konzentration und Selbstkontrolle – Fähigkeiten, die Ihr Kind sein Leben lang begleiten.Die Informationen basieren auf Studien über die täglichen Aktivitäten von 6- bis 7-jährigen Kindern: <a data-mce-href="https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211949323000017?utm_source=chatgpt.com" href="https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211949323000017?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noopener">Executive functions and play</a> <a data-mce-href="https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25071617/" href="https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25071617/">Less-structured time in children's daily lives predicts self-directed executive functioning</a>

Freies Spielen macht Kinder selbstständiger

<h3>… und wie Eltern Botschaften klarer formulieren können.</h3>Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Je öfter Sie zu Ihrem Kind sagen „Mach das nicht!“, desto wahrscheinlicher ist es, dass genau das passiert. Dieses Phänomen ist kein Zufall, sondern lässt sich durch die Arbeitsweise unseres Gehirns erklären.<h3>Was im Gehirn passiert.</h3>Das menschliche Gehirn hat Schwierigkeiten, Verneinungen wie „nicht“ zu verarbeiten. Sprachlich kann die linke Gehirnhälfte zwar verstehen, dass etwas verneint wird. Die rechte Gehirnhälfte arbeitet jedoch bildhaft und emotional – und sie „sieht“ sofort die Handlung oder das Objekt selbst, nicht die Verneinung.Beispiel: Wenn Sie hören „Denke nicht an einen Elefanten!“ – taucht sofort das Bild des Elefanten in Ihrem Kopf auf.Wissenschaftliche Untersuchungen zur Hemisphären-Lateralisation belegen, dass Sprache und Bilder in unterschiedlichen Hirnarealen verarbeitet werden und dabei widersprüchliche Signale entstehen können.&nbsp;<h3>Warum das im Alltag mit Kindern wichtig ist</h3>Kinder reagieren besonders stark auf bildhafte Botschaften. Wenn Sie sagen „Nicht schreien!“, hört das kindliche Gehirn vor allem das Bild „schreien“. Die eigentliche Absicht – Ruhe – wird überlagert.So entstehen Missverständnisse und oft genau das Verhalten, das vermieden werden sollte.<h3>Von „weg von“-Botschaften zu „hin zu“-Botschaften</h3>Die Lösung: Formulieren Sie Ihre Anweisungen positiv, kurz und klar. Damit weiß das Gehirn sofort, was es tun soll.Statt „Nicht vergessen“&nbsp; =&gt;&nbsp; „Bitte merken“ Statt „Lauf nicht auf die Straße!“&nbsp; =&gt;&nbsp; „Stopp!“ Statt „Bitte nicht streiten“&nbsp; =&gt;&nbsp; „Friedlich spielen“ Statt „Nicht schreien!“&nbsp; =&gt;&nbsp; „Sprich leise“<h3>Praktische Tipps für Eltern</h3><ul><li>Achten Sie bewusst auf Ihre Sprache im Alltag.</li><li>Versuchen Sie, Verneinungen in positive Botschaften zu verwandeln.</li><li>Halten Sie Anweisungen kurz – gerade in Stresssituationen ist weniger mehr.</li><li>Üben Sie das Umformulieren Schritt für Schritt, nicht alles auf einmal.</li></ul><h3>Fazit</h3>Sprache beeinflusst Verhalten – besonders bei Kindern. Wenn Sie von „weg von“-Botschaften zu „hin zu“-Botschaften wechseln, vermeiden Sie Missverständnisse und helfen Ihrem Kind, klar und sicher zu reagieren.Eine kleine Veränderung in der Wortwahl kann im Alltag eine große Wirkung entfalten.

Warum „nicht“ oft das Gegenteil bewirkt…

Konzentration &amp; AufmerksamkeitSie wurde von Dr. Andrew Weil, einem US-Mediziner, entwickelt und hilft, Stress abzubauen, innere Ruhe zu finden und besser einzuschlafen.<ul><li>4 Sekunden durch die Nase einatmen</li><li>7 Sekunden den Atem halten</li><li>8 Sekunden langsam durch den Mund ausatmen</li></ul>Wiederholen Sie die Übung ein mehrmals hintereinander. Falls Ihnen oder Ihrem Kind die Sekunden zu lang erscheinen, können Sie die Dauer anpassen.&nbsp; Wichtig ist nur, dass das Verhältnis 4-7-8 bestehen bleibt.=&gt; Üben Sie die Technik immer wieder gemeinsam mit Ihrem Kind – auch für sich selbst. So wird sie zur Routine und kann in stressigen Momenten leichter abgerufen werden.Beispiele wann Sie die 4-7-8-Atmung einsetzen können:<ul><li>Abends im Bett, um leichter einzuschlafen</li><li>Vor einem Test oder einer Prüfung, um Nervosität zu reduzieren</li><li>Nach einem Streit, um wieder runterzukommen</li><li>Vor einem wichtigen Gespräch</li><li>In stressigen Momenten zuhause, wenn die Stimmung kippt </li></ul>

Die 4-7-8 Atmung

Selbstbewusstsein und SelbstwertDas Stärkeglas ist eine einfache Möglichkeit, die besonderen Momente Ihres Kindes sichtbar zu machen. Sammeln Sie die Stärken Ihrer Kinder. Das ist nicht nur gut fürs Selbstbewusstsein, sondern unterstützt auch bei Schul- oder Berufsentscheidungen. Sie können gerne selbst mitmachen. 😉Was Sie brauchen: - Ein großes, verschließbares Glas - ⁠Kleine, vorgeschnittene Zettel - ⁠Ca. 5 Minuten pro StärkeWas auf dem Zettel stehen sollte: - Heute beim/bei: - Das habe ich gemacht (Was/Wie): - Dadurch ist das passiert (Wirkung):Füllen Sie immer dann, wenn Sie eine Stärke erkennen, gemeinsam mit Ihrem Kind einen Zettel aus und stecken Sie ihn ins Glas. Sie müssen nicht jeden Tag etwas aufschreiben – nehmen Sie sich die Zeit immer dann, wenn es passt. Gehen Sie die Zettel immer wieder gemeinsam durch und setzen Sie einen schönen Abschluss (z. B. gemeinsames Eis).

Das Stärkeglas

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Gedanken & Werkzeuge

Freies Spielen macht Kinder selbstständiger

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